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Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, haben in der usbekischen Hauptstadt Taschkent feierlich ein akademisches Verbindungsbüro eröffnet.

Universität
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Gruppenbild zur Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung des sächsisch-usbekischen Verbindungsbüros (© Saxon Science Liaison Office Uzbekistan / Foto: Ernes Kurtveliev)
Gruppenbild zur Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung des sächsisch-usbekischen Verbindungsbüros (© Saxon Science Liaison Office Uzbekistan / Foto: Ernes Kurtveliev)

Aufgabe des "Saxon Science Liaison Office Uzbekistan – Uzbek-Saxon Higher Education Cooperation" ist es zum einen, usbekische junge Frauen und Männer für ein Studium an einer sächsischen Hochschule zu gewinnen. Dies ist verbunden mit der Perspektive, dass sie nach ihrem erfolgreichen Abschluss bei einem sächsischen Unternehmen eine Arbeit aufnehmen. Zugleich geht es um die Intensivierung von Kooperationen auch mit Blick auf die reichen Rohstoffvorkommen des zentralasiatischen Lands. In Usbekistan werden hochqualifizierte Fachkräfte in Bereichen wie Bergbau, Geologie, Maschinenbau, Materialwissenschaften, Umwelttechnik, Volks- und Betriebswirtschaft benötigt, die an sächsischen Hochschulen eine ausgezeichnete akademische Ausbildung erhalten können.

Das akademische Verbindungsbüro wirkt im Auftrag des Sächsischen Wissenschaftsministeriums (SMWK) und der Landesrektorenkonferenz Sachsen unter der Federführung der TU Bergakademie Freiberg.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte anlässlich der Büroeröffnung:

»Mit Freude und großem Optimismus können wir heute den Startschuss für die Arbeit des Büros und die weitere intensive Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Usbekistan geben. Viele junge Usbekinnen und Usbeken sind hochmotiviert, in Sachsen zu studieren und dort Arbeit zu finden. Und wir erfahren großes Interesse und Unterstützung unseres Vorhabens von Seiten der Regierung, der Wirtschaft und der Hochschulen im Land. Unser Wunsch und Erwartung ist es, dass mit den künftigen Kooperationen eine Win-Win-Situation für alle Seiten verwirklicht werden kann, insbesondere in den Bereichen IT- und Ingenieurwesen.«

Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz Sachsen und Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Klaus-Dieter Barbknecht ergänzt:

»Mit der Eröffnung unseres Verbindungsbüros in Taschkent setzen die sächsischen Hochschulen einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung internationaler Zusammenarbeit mit den Ländern in Zentralasien. Diese Plattform dient nicht nur der Werbung für Studierende, sondern auch der Anwerbung hochqualifizierter Fachkräfte für Sachsen. Bildung und Wissenschaft kennen keine Grenzen, und diese Initiative ebnet den Weg für eine fruchtbare Kooperation zwischen Usbekistan und unseren Hochschulen in Sachsen. Das Verbindungsbüro wird eine Brücke des Wissens und der Möglichkeiten zwischen unseren Ländern schaffen und einen Beitrag zur globalen Entwicklung von Bildung und Innovation leisten.«

Das Saxon Science Liaison Office Uzbekistan wurde im Beisein und mit Unterstützung des Deutschen Botschafters in Usbekistan, Dr. Tilo Klinner, des Ministers für Hochschulbildung, Wissenschaft und Innovation in Usbekistan, Dr. Ibrohim Abdurakhmonov, des Ministers für Bergbauindustrie und Geologie der Republik Usbekistan, Mr. Bobir Islamov, und des Rektors der Universität für Geologiewissenschaften zu Taschkent, Prof. Maksud Isokov eröffnet.

Vor dem Hintergrund der reichen Rohstoffvorkommen hob der Deutsche Botschafter die große Expertise Sachsens im Bereich Bergbau hervor und bedankte sich im Namen der Bundesregierung für die große Sichtbarkeit dieser sächsisch-usbekischen Zusammenarbeit.

Die Aufgaben des Büros stehen in Zusammenhang mit dem Maßnahmenplan der Staatsregierung zur Gewinnung internationaler Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen. Mit der gezielten Akquise von Studierenden aus bestimmten Zielländern und für Fachrichtungen, in denen Fachkräftemangel herrscht, soll von Anfang an Sachsen als attraktives Arbeitsumfeld vermittelt werden. Nach der Aufnahme eines Studiums an einer sächsischen Hochschule sollen Kontakte zur Wirtschaft im Freistaat durch zum Beispiel durch Praktika oder Werksverträge möglichst früh hergestellt werden.

Mit der Eröffnung des Büros wird der Aufbau eines Studienkollegs vor Ort vorbereitet, um die Interessenten sprachlich, fachlich und methodisch auf ein Studium an einer sächsischen Hochschule vorzubereiten.

Hintergrund

Usbekistan ist das bevölkerungsreichste Land Mittelasiens mit einer gut entwickelten industriellen und landwirtschaftlichen Basis. Der Anteil der Industrie liegt bei über 20 Prozent und soll nach Plänen der Regierung weiter steigen. Usbekistan verzeichnet in den vergangenen Jahrzehnten ein stabiles und stetiges Bevölkerungswachstum. Die demographische Struktur zeigt eine junge Bevölkerung Im Zuge der Reformpolitik der usbekischen Regierung sollen die Hochschulen ihre Internationalisierung massiv vorantreiben und sich in Lehre und Forschung öffnen. Weiterhin sind aber ungeachtet der vorhandenen wirtschaftlichen Dynamik Usbekistans der Staatshaushalt und das nationale Hochschulsystem durch eine spürbare Finanzknappheit gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Studienmöglichkeiten in Deutschland als attraktiv. Laut Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz gibt es zurzeit insgesamt 46 Kooperationen zwischen deutschen und usbekischen Hochschulen (Stand Juni 2022). Hauptsächlich gilt das Interesse der Studieninteressierten den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieur- und IT- Wissenschaften.

(Text: Pressemitteilung von SMWK und LRK Sachsen)